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Straßburgtour Tag 4: Gernsheim - Altrip

Historische Fähre über den Altrhein
Historische Fähre über den Altrhein

Wir haben unseren Tag früh begonnen und waren zügig beim Abbau. Punkt neun Uhr war alles verstaut, jeder nochmal auf dem Klo und die Schlüssel für Duschhaus und Tor abgegeben. Durch Zufall haben wir entdeckt , dass die Kinder den Spielplatz total eingematscht hatten und haben das auch noch mit ihnen aufgeräumt. Dann ging es endlich los, wir hatten schließlich noch viel vor heute. Leider ist in der Aufbruchsstimmung untergegangen, dass Elea ihre Radhandschuhe und das Mäppchen mit den Buntstiften auf dem Spielplatz liegen gelassen hat. Super ärgerlich, weil beides nicht billig, aber praktisch war. Ein richtiger Verliertag also. (Später mussten wir auch sehr aufpassen, nicht die Nerven zu verlieren, aber dazu nachher mehr...)

Da heute unser Hochzeitstag ist und wir normalerweise jedes Jahr etwas besonderes machen (und Radfahren hatten wir ja eigentlich schon), haben wir versucht ein Schiff zu finden, dass uns ein Stück mit den Rhein hoch nimmt. Leider hat Sebastian sich erfolglos die Finger wund telefoniert. Die Leute waren alle freundlich, aber aus Versicherungsgründen ist eine Mitnahme nicht möglich. Da waren sie leider sehr bestimmt.

Also mussten wir doch selbst strampeln.

Die Radroute hatte viele Europaradwege und sogar die FERR (die Familienerlebnisradroute), das klang vielversprechend. Tja, falsch gedacht. Das erlebnisreichste an der FERR war, dass sie permanent an der Straße entlang lief und durch die große Bahnbaustelle von Mannheim nach Frankfurt sämtliche Bahnübergange zwischen Biblis und Bürstadt vollständig gesperrt waren.

Irgendwann wurde es uns zu blöd und wir sind (höflich fragend) durch die noch nicht fertige Unterführung in Bobstadt durchgefahren. Die Bauarbeiter waren super freundlich und haben uns sogar noch die ein oder andere Absperrung zur Seite gezogen und beim Hänger ums Eck heben geholfen. Mega nett!

In Bürstadt gab es ebenfalls eine nette Anwohnerin, die uns den besten Weg nach Lampertheim erklärt hat. So hatten wir zumindest kurzzeitig Ruhe vor den großen Straßen.

In Lampertheim selbst wollten wir eigentlich eine alte Schulfreundin treffen und ein Eis essen gehen, aber nachdem sie doch kurzfristig nicht konnte, sind wir einfach am Ort vorbei gefahren.

Keiner hatte Lust den (kleinen) Umweg durch die Innenstadt zu fahren.

Der Weg bis Mannheim war dann auch total schön, nur wenig schattig. Kurz vor Mannheim hat uns die Route auf eine Brücke über den Rhein lotsen wollen. Dafür hätten wir aber all unsere Sachen 72 Stufen hoch und auf der anderen Seite wieder runter tragen müssen. Ich war kurz ohne Gepäck oben um zu schauen, wie weit und steil es ist. Dabei stellte sich raus, dass oben auch noch Steinquader sind, damit bloß keine falschen Fahrzeuge (welche auch immer das sein sollen, die diese Stufen hochkommen 🤔) lang fahren. Jedenfalls auch keine Hänger, so wie es aussah. Also kurz umgeplant und doch den Weg direkt durch Mannheim genommen.

Die Fährfahrt über den Altrheinarm hat den Kindern jedenfalls gefallen und der Fährmann war ein lustiger Italiener, der uns gegen die Hitze noch kühle Getränke zugesteckt hat. Multisaft für die Kids, Wasser für uns. Wir haben gegen eine Dose Mochito von Barcadi getauscht. Er hatte einen Kühlschrank dafür, wir nicht. Alle happy 😁

In Mannheim angekommen haben wir eine Eisdiele am Hafen gefunden, die zwar recht teuer war, aber super leckeres Eis in tollen Sorten hatte. Außerdem gab es einen öffentlichen Trinkwasserspender, den die Kinder Klasse fanden. Sie wollten gar nicht mehr weg.

Während wir dort pausiert und unser Eis gegessen haben, stellte sich mal wieder raus, dass die Menschen, die am wenigsten haben (und zugegeben oft auch am fertigsten aussehen) mitunter die Nettesten überhaupt sind. Da war gegenüber eine ganze Gruppe und alle waren höflich zu uns und haben sich hilfsbereit gezeigt ob der Hitze.

Nun mussten wir aber weiter. Es ging schon auf fünf Uhr zu und wir waren immernoch weit entfernt vom nächsten Campingplatz.

Also ab über den Rhein nach Ludwigshafen. Da mussten wir zu unserem Leidwesen noch durch. Es war die reinste Nervenprobe. Überall nur schmale Radwege entlang der großen Straßen. Ich musste den Weg finden, aufpassen keins der Kinder zu verlieren, im Blick behalten, wo rote Ampeln sind und gleichzeitig gucken, dass ich mit Milans Fahrrad, das quer auf dem Hänger verschnürt war, kein stehendes Auto tackle. Und das alles im Berufsverkehr. Natürlich.

Bis wir die Stadtgrenze erreicht hatten, waren alle mit den Nerven am Ende.

Zum Glück hat uns jemand ein paar Engel vorbei geschickt. Erst kam ein Radfahrer vorbei, als wir gerade mal wieder voneinander angepisst und diskutierend an einer Kreuzung standen und hat uns freundlich gefragt, was wir suchen. Dann hat er uns netterweise erklärt, dass der nächste Campingplatz nur für Dauercamper ist, er uns aber einen anderen in der Nähe zeigen kann. Die paar Kilometer bis dahin ist er komplett mitgefahren, obwohl er deutlich schneller hätte sein können, und hat uns tatsächlich bis hingeführt. So ein riesen Glück muss man erstmal haben.

Und kaum stand unser Zelt, rief mich meine Freundin aus Studienzeiten an, wo wir mittlerweile wären, sie würde es doch noch schaffen vorbei zu kommen und sie hätte sogar noch ein bisschen was eingekauft.

Das war der Hammer. Gemeinsam haben wir dann vom Zelt aus das Gewitter beobachtet (das nun scheinbar seinen Höhepunkt erreicht - hoffentlich schwimmt das Zelt nicht weg 🙈) und unseren 14. Hochzeitstag gefeiert.

Was ein toller Abend ❤️

Tanzen und Yogaübungen sind heute mal ausgefallen. Ist einfach zu nass draußen. Und nach fast 60 Kilometern bei über 30 Grad waren wir auch alle mehr als bedient.

Einziges Manko: Der Campingplatz ist richtig teuer, weil man für alles extra zahlt. Aber egal, morgen sind wir wieder weg. Egal, ob das Gewitter aufhört oder nicht 😉 

Tja, beim Schreiben hat es mehrere Schläge direkt über uns getan und die Wolken lassen Wassermassen auf uns herab. Könnte sein, dass es den Sendemast erwischt hat. Netz ist nämlich komplett tot und bis eben war es ganz gut...

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Kommentare: 2
  • #1

    Barbara (Dienstag, 13 August 2024 23:37)

    So spät hab ich euren Eintrag doch noch gefunden.23 Uhr37...
    Auch bei uns gab es am Abend heftiges Gewitter.
    Da hattet ihr aber einen heftigen Tag!!!
    Hoffentlich wirds dann etwas einfacher!!
    Haltet durch,ihr Helden!!
    Weiter gute Fahrt!�

  • #2

    Martina (Mittwoch, 14 August 2024 09:14)

    Coole Erlebnisse!
    Wir hatten ab gestern Abend Gewitter die ganze Nacht. Waren dann alle 5 in Auto. Sehr lustig.
    Heute ist es trocken.
    Viel Spaß euch weiterhin